Brillen-Mikroflora

  • Brillengestelle können bei direktem Hautkontakt (Ohrbügel, Nasenpolster) mit bis zu 660.000 Bakterien pro Quadratzentimeter bedeckt sein.
  • Gläser junger Menschen haben im Durchschnitte 40 Bakterien pro Quadratzentimeter, bei älteren Menschen sind es 230 Bakterien.
  • Etwa 60 Prozent der Bakterien können potentiell gesundheitsschädlich sein.
  • Feuchte Brillen-Reinigungstücher eigenen sich am besten zur Keimreduktion (94-99 %).

Quelle / Weiterlesen bei: wissenschaft.de ⇒
Studie: ⇒ A view to a kill? – Ambient bacterial load of frames and lenses of spectacles and evaluation of different cleaning methods

Filmtipp: Der kluge Bauch unser zweites Gehirn

Von Arte: Unser Magen-Darm-Trakt ist mit einem eigenen Nervensystem ausgestattet, in dem sich Milliarden verbundener Neuronen um Zehntausende Bakterien kümmern, die wiederum Einfluss auf unsere Stimmung, unsere Persönlichkeit und unseren Gesundheitszustand nehmen. Was wissen wir genau über dieses Organ?

Verfügbar bis 16/01/2019.

Quelle / Anschauen bei: arte.tv ⇒

Warum Erreger vom Typ Staphylococcus aureus oft so schwer zu behandeln sind

Multiresistente Staphylococcus aureus Bakterien nutzen das bislang unbekannte Protein TarP (teichoic acid ribitol P) als „Tarnkappe“.

Die MRSA-Keime sind damit für das Immunsystem nicht als Erreger erkennbar und werden deshalb auch nicht bekämpft.

Eine  Möglichkeit dies zu verhindern sind Bakteriophagen. Das sind eine Klasse von Viren, welche MRSA-Keime befällt und sich von ihnen ernährt (= natürliche Feinde der Krankheitserregern).

Quelle / Weiterlesen bei: mpg.de ⇒
Studie :⇒ Methicillin-resistant Staphylococcus aureus alters cell wall glycosylation to evade immunity

Darmflora hat Einfluss auf die Wirkung von Cholesterinsenkern

Forscher der Berliner Charité testeten im Tierversuch, wie der Cholesterinsenker Atorvastatin bei unnatürlicher Darmflora wirkt.

Ergebnis: 

bei fettreicher Diät

  • wirkte das Medikament schlechter
  • und die fettreich gefütterten Mäuse hatten mehr Firmicutes-Phylums-Bakterien und weniger Bacteroides-Phylum-Bakterien.

Quelle / Weiterlesen bei: wiwo.de
Studie: ⇒ Effect of atorvastatin on the gut microbiota of high fat diet-induced hypercholesterolemic rats

Gibt es nicht nur eine Darm-, sondern auch eine Gehirnflora?

Die Blut-Hirn-Schranke gilt als unsere wichtigste „Stoppstelle“ für Mikroorganismen aus dem Blut.

Neurobiologen der University of Alabama haben allerdings an Gehirnen von Toten festgestellt, dass sich die Bakterien Firmicutes, Proteobacterien und Bacteroidetes trotzdem an unterschiedlichen Stellen im Gehirn ansiedeln können.

Da solche Bakterien auch im Darm vorkommen, nehmen die Forscher an, dass der Befall über den Darm erfolgt (über das Blut und / oder die Nervenbahnen).

Quelle / Weiterlesen bei: heise.de ⇒
Studie : ⇒ 594.08 / YY23 – The human brain microbiome; there are bacteria in our brains!

 

Paradontose fördert Alzheimer und Entzündungen im Gehirn

Dr. Keiko Watanabe von der Universität untersuchte an Mäusen, ob Parodontose-Bakterien Entzündungen und Degenerationen im Gehirn fördern.

Sie stellen fest:

Unsere Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass eine chronische orale Paradontose-Infektion ein Initiator für eine Neuropathologie sein kann, die mit der für die Alzheimer-Krankheit beim Menschen charakteristischen Entwicklung übereinstimmt. 

Quelle / Weiterlesen bei: journals.plos.org ⇒
Studie: Chronic oral application of a periodontal pathogen results in brain inflammation, neurodegeneration and amyloid beta production in wild type mice

Wie Bakterien Antibiotikas austricksen können

Wir wirken Antibiotikas? In der Regel hemmen sie Wachstumsprozesse der Bakterien.
Wir schützen sich Bakterien dagegen? Sie senken ihre Lebensfunktionen und stellen damit ihr Wachstum ein. Folge: sie können die Behandlung „im Schlaf aussitzen“.

Quelle / Weiterlesen bei: uni-tübingen.de ⇒
Zur Studie: ⇒

The kinases HipA and HipA7 phosphorylate different substrate pools in Escherichia coli to promote multidrug tolerance.

Neurodermitiker haben übermäßig viele Staphylokokken aureus auf der Haut

Ungewöhnlich häufig besiedelt der Keim Staphylococcus aureus (ein kugelförmiges, grampositives Bakterium) die Haut. Der als Krankenhauskeim bekannte Erreger verdrängt die natürliche Hautflora.

  • der Anteil kann im entzündeten Gewebe bis zu 99 Prozent Prozent betragen
  • er kann bestimmte Gene in den Hautzellen so verändern, dass sie ihrer Aufgabe – die  Instandhaltung einer intakten und stabilen Hautbarriere – nicht mehr nachkommen können

Quelle / Weiterlesen bei: scienexx.de ⇒

Zur Studie: ⇒

Relations between epidermal barrier dysregulation and Staphylococcus species–dominated microbiome dysbiosis in patients with atopic dermatitis

Probiotika können eine Übersäuerung fördern und sich toxisch auf Gehirnzellen auswirken

Lactobacillus-Stämme und Bifidobacterien sind die am häufigsten vorkommenden Bakterien in probiotischen Nahrunngsergänzungen oder Yoghurts. Sie werden als nützlich bei der Behandlung von Reizdarmsyndrom, entzündlicher Darmerkrankung und anderen Darmproblemen angesehen.

Beide Bakterienarten produzieren D-Milchsäure

Kein Problem bereitet dies im Dickdarm.

Eine Studie erbrachte aber, dass die Zufuhr von Probiotika dazu führen kann, dass eine Besiedlung im Dünndarm stattfindet.

Folge:

  • Blähungen, Bauchschmerzen und Krämpfe können dadurch gefördert werden
  • durchdringt die D-Milchsäure die Dünndarmwand gelangt sie ins Blut
  • dies kann eine D-Laktatazidose fördern (Übersäuerung des Blutes, metabolische Azidose)
  • gelangt die D-Milchsäure bis ins Gehirn, wirkt sich das negativ auf Denkprozesse, Gedächtnis oder Konzentration aus = „brain fogginess“ (Gehirnnebel)

Was passiert wenn Patienten mit „brain fogginess“ die Probiotika absetzen?

 In Kombination mit Antibiotika (reduzieren die D-Milchsäure-produzierenden Darmbakterien) verbesserten sich bei den meisten Patienten die Gehirn- und Magen-Darm-Beschwerden.

Quelle / Weiterlesen bei: spektrum.de ⇒

Zur Studie: ⇒

Brain fogginess, gas and bloating: a link between SIBO, probiotics and metabolic acidosis

Herz-Kreislauf-Probleme durch Darmbakterien

Wenn Darmbakterien fett- und eiweißreiche tierische Produkte Nahrungsmitteln verdauen, entsteht beim Abbau von Carnitin, Lecithin und Cholin. Hört sich erst einmal gut an.

In einem zweiten Schritt, stellen diese aber daraus Trimethylamin her, was in der Leber wiederum zu “trimethylamine N-oxid” (TMAO) umgewandelt wird.

Folge: TMAO aktiviert Blutplättchen und fördert damit Ablagerungen an den Gefäßwänden, Arteriosklerose, Infarkte und Schlaganfall.

Nachgewiesen konnte dies in einer Studie mit über 2.000 Patienten werden (Quelle Journalmedizin.de):

Unter jenen mit hohen und sehr TMAO-Werten traten bei 41,5 Prozent schwere kardiovaskuläre Probleme auf. Bei niedrigen Werten war das nur bei 11, 3 Prozent der Patienten der Fall. Indem TMAO die Prognose durch mehr Komplikationen verschlechtert, erhöht er das Risiko für einen weiteren Herzinfarkt.

Quelle / Weiterlesen bei:

pharmazeutische-zeitung.de ⇒
journalmedizin.de ⇒

Zur Studie: ⇒

Development of a gut microbe–targeted nonlethal therapeutic to inhibit thrombosis potential

Gut microbiota-dependent trimethylamine N-oxide in acute coronary syndromes: a prognostic marker for incident cardiovascular events beyond traditional risk factors.

 

 

Geschmacksgebende Stoffe erhöhen bereits im Mundraum die Immunabwehr

Getestet hat dies die Technischen Universität München (TUM) an Zitronensäure und scharf-schmeckendes 6-Gingerol (aus Ingwer).

Wie Untersuchungen an Bakterienkulturen erstmals belegen, reicht diese Erhöhung aus, um das Wachstum von Gram-positiven Bakterien fast komplett zu unterbinden. Lysozym wirkt gegen diese Art der Bakterien, indem es deren Zellwand zerstört.

Quelle / Weiterlesen bei: tum.de

Zur Studie: ⇒

 

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