Zahnbürsten-Mikrobiom als Bakterienschleuder

Die Plastikborsten sind keineswegs keimarm. Auf Ihnen befinden sich Fäkalkeime und Bakterien (auch solche mit Antibiotika-Resistenz-Genen).  Die Mengen seien vergleichbar mit denen auf Handtüchern oder Waschlappen. Empfehlung: spätestens nach 3 Monaten sollte man die Zahnbürste gegen eine Neue tauschen.

Quelle / Weiterlesen: deutschlandfunknova.de
Studie: ⇒ Toothbrush microbiomes feature a meeting ground for human oral and environmental microbiota

Resistente Stärke für den Darm und als Futter für Darmbakterien

Resistente Stärke kann vom Dünndarm nicht verdaut werden und wird erst im Dickdarm von Darmbakterien aufgespalten (fermentiert).

  • dies steigert die Bakterienvielfalt
  • es entsteht unter anderem Buttersäure, die dem Darm als Energiequelle dient
  • man wird schneller satt
  • der Blutzuckerspiegel stabilisiert sich
  • der Schutz gegen Allergien und Nahrungsunverträglichkeiten nimmt zu

Quelle / Weiterlesen: gesundheitswissenschaft.com

Risikobewertung von Pestiziden

Nicht nur die Giftigkeit eines einzigen Pestizids sollte in die Bewertung einfließen.

Im Gemisch [also mehrere Petizidprodukte] können selbst geringe, offiziell als unbedenklich geltende Mengen von Pestizidrückständen gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Auch die als ungefährlich eingestufte Tageshöchstdosis eines Wirkstoffs setzt den Körper unter toxikologischen Stress, wenn der Stoff im Körper mit anderen Mitteln zusammentrifft.

Unter anderem schädigen Sie unser Mikrobiom und die Leber.

Quelle / Weiterlesen: umweltinstitut.org
Studie: ⇒ Multi-omics phenotyping of the gut-liver axis allows health risk predictability from in vivo subchronic toxicity tests of a low-dose pesticide mixture

Milchsäurebakterien bei Darmentzündungen

Probiotische Milchsäurebakterien erzeugen im Darm Vitamine, die eine entzündungshemmende Wirkung haben.

Dadurch sind probiotische Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel

  • ein vielversprechender Ansatz für die Mitbehandlung von entzündlichen Darmerkrankungen
  • und um unerwünschten Nebenwirkungen zu verringern, die durch Primärbehandlungen verursacht werden.

Studie: ⇒ Vitamin Producing Lactic Acid Bacteria as Complementary Treatments for Intestinal Inflammation

Reduzierter Vitamin-K-Status als Risikofaktor für COVID-19

Ein signifikanter Anteil der mit SARS-CoV-2 infizierten Patienten entwickelt ein Atemversagen. Thromboembolien sind auch bei der Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19) weit verbreitet. Vitamin K spielt eine Rolle bei der Gerinnung und möglicherweise auch bei Lungenerkrankungen.

Studie: ⇒ Reduced Vitamin K Status as A Potentially Modifiable Prognostic Risk Factor in COVID-19

Spülschwämme in die Mikrowelle?

Neben den Bakterien befinden sich Viren, das Treibhausgas Methan, Archaeen, Pilze und einzellige Tiere in den Schwämmen.

Die Bakterienzahl lässt sich durch die Mikrowelle zu fast 100% senken. Der Wiederbefall ist aber relativ schnell und die Bakterien verändern ihre Stoffwechselleistung. „„Dies kann man als einen Schutzmechanismus gegen den Mikrowellenstress interpretieren“.

Es ist daher sinnvoll, die Schwämme nur wenige male in der Mikrowelle zu desinfizieren.

Quelle / Weiterlesen: naturheilkunde-pompakt.de
Studie: ⇒ Metagenomic Analysis of Regularly Microwave-Treated and Untreated Domestic Kitchen Sponges

Überraschendes zu Weiß- und Vollkornbrot

Fast jeder Gesundheitsexperte empfiehlt weniger Weißbrot und dafür mehr Vollkornbrot zu verzehren.

Eine Studie mit 20 gesunden Teilnehmern hat folgendes ergeben:

  • Brotkonsum verändert mehrere Blutmarker
  • Pauschal kann aber nicht gesagt werden, ob industriell hergestelltes Weißbrot aus raffiniertem Weizen ungesünder ist, als der Verzehr von Sauerteigbrot aus Vollkorn (zumindest nicht anhand der Blutwerte)
  • Und: ob einem Weiß- oder Vollkornbrot besser tut, hängt ab von der Mikrobiomzusammensetzung des Darms.

Zur Studie: ⇒ Bread Affects Clinical Parameters and Induces Gut Microbiome-Associated Personal Glycemic Responses

Krankenhausinfektionen oft Hausgemacht und unzureichend behandelt

  • 1/3 aller Staphylococcus aureus-Blutstrominfektionen werden allein durch Gefäßkatheter verursacht. Dies wäre laut diesem Bericht vermeidbar.
  • Oft haben Krankenhäuser keine Ärzte mit einer Spezialisierung in Infektiologie (insbesondere kleinere Krankenhäusern).

Eigene Anmerkung: daher wäre es ratsam vor jeder Operation zu fragen, ob ein Facharzt für Infektiologie am Krankenhaus tätig ist.

Quelle / Weiterlesen: internisten-im-netz.de ⇒

Tryptophan für einen immunstarken Darm

Die Bakteriensorte Lactobacillus reuteri, ein Milchsäurebakterium im Darm von Säugetieren, vermehrt Immunzellen in der Darmwand.

Forscher fanden bei Mäusen heraus:

  • Eine Verdopplung der aufgenommen Tryptophanmenge erhöht die Anzahl der Immunzellen um 50%.
  • Halbiert man die Tryptopanmenge wieder, nahm die Zahl der Immunzellen (wieder) um die Hälfte ab.

Quelle / Weiterlesen: strunz.com ⇒
Studie: ⇒ Lactobacillus reuteri induces gut intraepithelial CD4+CD8αα+ T cells

Filmtipp: Gefährliche Keime im Hähnchenfleisch von frontal21

Hierzu zwei Zitate von Gerd-Ludwig Meyer, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie und früherer  Landwirt.

  • „Es hat seit 2005 eine Explosion sozusagen an multiresistenten Keimen gegeben und an Patienten, die mit diesen multiresistenten Keimen auf Intensivstationen zu kämpfen haben“.
  • In einem Zeitraum von zehn bis 15 Jahren gehe ich davon aus – alles unter der Maßgabe, dass es so weitergeht – dass wir keine wirksamen Antibiotika mehr haben.“

Quelle / Weiterlesen: zdf.de

Bauchspeicheldrüse extrem wichtig für die Art und Vielfalt der Darmbakterien

Die Bauchspeicheldrüse produziert das Verdauungsenzym „Elastase“. Laut einer Studie mit 1.880 Probanden ist eine Verminderung dieses Enzyms mit starken Veränderungen der Zusammensetzung und Artenvielfalt des Mikrobioms verknüpft.
Es kommt zum Beispiel
  • zu einer Vermehrung von Prevotella-Bakterien (schlecht)
  • und zu einer der Bacteroides-Arten (auch schlecht, da gesundheitsfördernd.

Quelle: idw-online.de ⇒
Studie: ⇒ Impaired Exocrine Pancreatic Function Associates With Changes in Intestinal Microbiota Composition and Diversity.

Die Vielfalt an Mikroorganismen des Darms nimmt ab

Laut einer Studie konnten 273 verschiedene Bakterienarten im Mikrobiom des Darms nachgewiesen werden. Untersucht wurde dies bei Menschen in einer Industriegesellschaft.

Menschen mit einem traditionelleren Lebensstil (Jäger und Sammler) haben eine größere Vielfalt Grund: aufgrund der wechselnden Nahrung ändert sich die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Laufe des Jahres ständig.

Folgen der Verarmung der Bakterienvielfalt durch einseitige Ernährung: Und könnte das ein Grund dafür sein, dass Zivilisationskrankheiten wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Fettleibigkeit, Asthma, Diabetes und Allergien auf dem Vormarsch sind? Etliche Mikrobiologen halten das durchaus für möglich. 

Interessant:

  • Direkt an der Darmschleimhaut des Dickdarms befinden sich die sauerstoffliebenden Bakterien.
  • Weiter im Innern des Dickdarms herrscht Sauerstoffarmut, daher haben wir hier mehr anaerobe Bakterien.
  • Ist der Speiseplan abwechslungsreich und mehr Fleisch enthält herrscht eine größere Mikrobenvielfalt.

Quelle / Weiterlesen bei: spektrum.de ⇒

Hoher Konsum von Sojaöl fördert Krankheiten

Laut einer Studie sind die negativen Auswirkungen:

  • Entzündungsreaktionen im Körper
  • ungünstigen Veränderungen der Darmmikrobiota (Darmflora)
  • Abnahme der kurzkettigen Fettsäuren im Darm und Zunahme der Arachidonsäure

Quelle / Weiterlesen bei: derstandard.at ⇒
Studie: ⇒ Effects of dietary fat on gut microbiota and faecal metabolites, and their relationship with cardiometabolic risk factors: a 6-month randomised controlled-feeding trial

Nobelpreisträger: Rind- und Milchprodukte können Krebs auslösen

Der  Wissenschafter des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und Nobelpreisträger Harald zur Hausen äußert diese Meinung. Grund sind Erreger (Plasmiden) in Rindfleisch und Kuhmilch (Bovine Meat, Milk Factors = BMMF) die chronisch-entzündliche Reaktionen auslösen können. Dies fördere das Risiko für Dickdarmkrebs. Auch Brust- und Prostatakrebs könnten in ihrer Entstehung gefördert werden.

Empfehlung für Säuglinge: …keinesfalls früh mit Kuhmilchprodukten gefüttert werden.

Quelle / Weiterlesen bei: derstandard.at ⇒

Hohe Salzmengen kann Allergien und Neurodermitis fördern

Forscher der Technischen Universität München fanden heraus, dass Kochsalz (Natriumchlorid) allergietypische IgE-Antikörper freisetzt indem es T-Zellen in Th2-Zellen umprogrammiert.

Bei Neurodermitispatienten fanden Sie zudem heraus, dass der Natriumwert in der Haut um bis zum 30-fachen höher war als bei Menschen mit gesunder Haut. Das biete auch beste Bedingungen für salzliebende Bakterien (z.B. für Staphylococcus aureus).

Quelle / Weiterlesen bei: frm2.tum.de ⇒
Studie: ⇒ Sodium chloride is an ionic checkpoint for human Th2 cell responses and shapes the atopic skin microenvironment

Wie lange braucht die Regeneration des Darms nach einer Antibiotikatherapie?

Untersucht wurde dies bei gesunden und jungen Männern.

  • 4 Tage erhielten Sie eine Kombination aus den Antibiotikas Meropenem, Gentamicin und Vancomycin
  • Dauer der Einnahme war 4 Tage
  • Der Nachbeobachtungszeitraum lag bei 6 Monate in Bezug auf das Darmmikrobiom

Ergebnis:

  • Der Darm war auch kurz nach der Behandlung nicht vollkommen steril
  • Die Wiederbesiedlung erfolgte zunächst vor allem durch Bakterien mit krankmachenden Eigenschaften (das erklärt die häufigen Magen-Darm-Störungen nach der Therapie)
  • Im Laufe der Zeit änderte sich die Zusammensetzung wieder in Richtung normale Darmflora
  • Nach 6 Monaten war das Mikrobiom zwar weitgehend wieder im „alten“ Zustand, aber es fehlten immer noch ein paar der früher vorhandenen Arten [und] auch die Anzahl der Resistenz-Gene hatte sich in den Bakterien erwartungsgemäß erhöht.

Quelle / Weiterlesen bei: idw-online.de ⇒
Studie : ⇒ Recovery of gut microbiota of healthy adults following antibiotic exposure

 

 

Überangebot an Stickstoff (Eiweiß) stört das Gleichgewicht der Darmbakterien

Anders als Fett und Kohlenhydrate enthält jede Aminosäure Stickstoff. Wir nehmen es daher vor allem mit tierischen Produkten oder Eiweißdrinks auf.

80 bis 90 Prozent des aufgenommenen Stickstoffs gelangt vom Dünndarm in unser Blut und wird von der Leber in Harnstoff umgewandelt und über die Niere als Harnbestandteil ausgeschieden.

Die anderen 10-20 Prozent des Stickstoffs aus Nahrungs-Protein gelangt in den Dickdarm und dient den Darmbakterien als Ernährung.

Was passiert, wenn wir uns übermäßig mit Eiweiß ernähren?

Stickstoffüberschuss über einen längeren Zeitraum: Stickstoffliebende Bakteriengruppen gewinnen die Oberhand und der Darm verliert die Fähigkeit, deren Vermehrung zu kontrollieren. Das bedeutet das Artenspektrum des Mikrobioms läuft aus dem Ruder = Fehlbesiedlung des Darms

Stickstoffreduktion über einen längeren Zeitraum: Durch die Nährstoffknappheit gewinnt der Körper die Kontrolle über die günstige Zusammensetzung der Darmflora zurück = physiologische Zusammensetzung der Darmflora

Zitat aus diesem Bericht: Eine vermehrte Stickstoffzufuhr in Form des Proteins Casein erhöhte die Gesamtzahl an Darmbakterien um das Zehnfache.

Quelle / Weiterlesen bei: wissenschaft-aktuell.de ⇒
Studie: ⇒ Microbial nitrogen limitation in the mammalian large intestine

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